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Dienstag, 8. Januar 2019

Die Rosinenpicker


Die Briten und die Schweizer werden als Rosinenpicker bezeichnet.
       Wie ich schon in meinem Post vom Oktober 2017 betonte, liebe ich Europa, aber ich habe Probleme mit der EU in der heutigen Form.
Viele Anhänger der EU beharren auf der Untrennbarkeit der vier Freiheiten. Die unbeschränkte Personenfreizügigkeit darf nicht herausgebrochen werden. Wer es versucht wird als Rosinenpicker bezeichnet.
In Twitter findet man häufig die Aussage: #Rosinenpicker braucht Europa nicht!
Aus ökonomischer Sicht spricht aber nichts für die Untrennbarkeit der vier europäischen Freiheiten. Anders wäre es z.B. wenn ein Land die Güterfreiheit möchte, ohne sich auch zu verpflichten die Vereinbarungen betreffend Umweltschutz einzuhalten.
Wenn ein Land die Personenfreizügigkeit einschränken könnte, hätten die anderen Mitgliedsländer keinen wirtschaftlichen Nachteil.
Die EU-Euphoriker wollen die vier Freiheiten mit Zwang durchsetzen. Was für ein Widerspruch!
Die Idee vom vereinten Europa wird häufig mit ideologischem Eifer vertreten. Aber sollten nicht gerade die Deutschen wissen, dass zu viel Eifer in der Politik zu grossen Katastrophen führen kann? Ist Eifer für etwas Gutes immer gut? Nein, es gilt "Das Gegenteil von gut ist gut gemeint"
      Wäre nicht mehr Rücksicht auf die Bedürfnisse anderer Länder angebracht? Dogmatische Sturheit und Besserwisserei wird die EU zerstören!
Mit mehr Flexibilität wäre es nicht zum Brexit gekommen!
       Die EU hat ein Demokratiedefizit, immer mehr Bürger empfinden Brüssel als Bürokratie-Monster.

1 Kommentar:

  1. Geschätzer 2000phil2000

    Ich gebe Ihnen Recht - die Fassade bröckelt. Sicherlich bedarf es gewisser Reformen innerhalb der EU, welche vielleicht sogar so weit gehen, dass sie die Grundideologie eines vereinten Europas hinterfragen.

    Doch wo liegen die Prioritäten? In der Bewegungsfreiheit der EU-Bürger? In den volkswirtschaftlichen Vorteilen eines homogenen Marktes? Ist es die Schuld der Zentralisierung, dass sich die Stossrichtung des EU-Parlaments immer weiter von den Bürgerpräferenzen entfernt? Tatsächlich können wir diese Fragen (noch) nicht beantworten.

    Was wir aber heute schon wissen; 2017 wurden 65% des Schweizer BIP in der Exportindustrie verdient. 53% aller Güter exportiert die Schweiz in die EU. 71% aller importierten Güter stammen aus der EU. (Quelle: eda.admin.ch) Die Europäische Union ist für uns als Handelspartner nicht wegzudenken. Wir brauchen die Kooperation, um den Wirtschaftsstandort Schweiz langfristig zu sichern!

    Natürlich wäre eine Welt, in der sich die EU reformiert und mehr auf die individuellen Bedürfnisse der Partnerländer eingeht wünschenswert. Doch unter den momentanen Bedingungen ist dieses Rahmenabkommen das beste, was wir kriegen können. Packen wir's an!

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