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Sonntag, 12. Mai 2019

Vom Karnivoren zum Frutarier

Die Zahl der Vegetarier und Veganer nimmt stark zu.
Sie glauben, dass man Tiere nicht töten darf.
Für Vegetarier und Veganer ist der Unterschied zwischen den Menschen und den Tieren klein.
Für Menschen, die Fleisch essen, ist der Unterschied zwischen den Menschen und Tieren so gross, dass sie ohne schlechtes Gewissen Fleisch essen.
Aber auch Vegetarier und Veganer töten Tiere. Wenn sie spazieren, treten sie unfreiwillig auf Ameisen und zum Anbau ihrer pflanzlichen Nahrung werden beim Bearbeiten der Äcker unzählig viele Würmer, Käfer und Mäuse zerdrückt und sterben einen qualvollen Tod.
Die meisten Menschen haben deutlich mehr Mitgefühl für Pferde, Rinder, Schafe und Kaninchen als für Hühner und Fische. Aber auch für Hühner und Fische empfinden wir mehr als für Insekten oder gar für das einzellige Pantoffeltierchen. Oder zögern wir nicht auch, wenn wir im Biologieunterricht ein Pantoffeltierchen töten müssen?
Haben wir das Recht für Pferde mehr zu empfinden als für Pantoffeltierchen? Wir nehmen mehr Rücksicht auf Tiere, in denen wir eine Ähnlichkeit mit uns sehen oder die sich ähnlich wie wir verhalten, wie zum Beispiel die Delphine.

Noch weiter gehen die Frutarier. Sie glauben, dass nicht nur Tiere, sondern auch Pflanzen ein Recht auf Leben haben.
Frutarier streben eine Ernährung mit pflanzlichen Produkten an, die nicht die Beschädigung der Pflanze zu Folge haben. Dazu gehören z.B. Obst, Nüsse und Samen. Das Holz für Möbel sollte nur von umgestürzten Bäumen stammen.
Wenn ich im Garten einen Kopfsalat schneide, habe ich ein ungutes Gefühl. Der knackige Kopfsalat wollte eigentlich noch aufschiessen und Samenstände bilden.
Der Strunk einer frisch gefällten Birke stösst grosse Mengen an Xylemsaft aus. Kann man das nicht mit bluten oder weinen vergleichen?
Steve Jobs war eine Zeit lang Frutarier. Er hatte Mitgefühl mit wachsenden Pflanzen. Konnte er sich deshalb so erfolgreich in uns IT-Laien hinein denken und deshalb als erster ein benutzerfreundliches Handy entwickeln?
Auch Mahatma Gandhi lebte fünf Jahre lang als Frutarier, bevor er wieder Vegetarier wurde.

Am 27. November 2017 publizierte ich einen Blogpost, in dem ich schrieb, dass ich das Wiedererwachen eines moderaten Pazifismus begrüssen würde. Ich finde es schade, dass sich die Vegetarier und Veganer nicht auch in dieser Richtung äussern.
Für mich sind die Fleischesser und die Frutarier am konsequentesten. Die Vegetarier und die Veganer müssen sich viele Fragen gefallen lassen, die sie nur schwer beantworten können.
Veganer meiden das Karminrot, das häufig als Lebensmittelfarbstoff eingesetzt wird. Karmin ist ein aus Cochenille Schildläusen gewonnener roter Farbstoff und ist damit ein tierisches Produkt. Aber was machen Veganer, wenn ihre Rosen von Blattläusen befallen sind? Sie müssen ja nicht zur Chemiekeule greifen. Man kann Marienkäfer einsetzen, die heute im Fachhandel erhältlich sind. Ist dies erlaubt, wenn man nicht zuschaut wie die Marienkäfer die Läuse verspeisen? Oder darf man Brennnesselsud einsetzen, mit dem die Blattläuse langsam sterben?
           Vegetarier möchten nicht, dass ihretwegen Tiere leiden müssen und getötet werden. Sie essen nur Milchprodukte, Eier und pflanzliche Erzeugnisse.
Bis jetzt dachte ich, dass die Vegetarier ohne Probleme nach ihrem Grundsatz leben können, bis ich bei meinen Recherchen auf die Webseite animal-rights-switzerland.ch/milch stiess:
Jedes zweite Kälbchen ist männlich und müsste sofort nach seiner Geburt getötet werden, wenn es keine Fleischesser geben würde.
Gerade einmal ein bis drei Tage darf das frisch geborene Kälbchen mit seiner Mutter verbringen. Danach wird es der Mutterkuh entrissen, damit es die produzierte Muttermilch nicht wegtrinkt.
Schon nach zehn Wochen werden die Kühe wieder künstlich besamt. Kühe geben nach dem Kalbern am meisten Milch. Würden sie nicht laufend Kälber gebären, würde die Milchleistung deutlich sinken. Daraus folgt, dass die lacto-vegane Ernährung nur dank den Fleischessern möglich ist.
Vegetarier und Veganer möchten nicht, dass ihretwegen Tiere getötet werden. 
Extreme Tierschützer bezeichnen das Töten von Tieren als kriminellen Akt. Sie demolieren Hochsitze, befreien Hühner und Schweine aus Tierfabriken, beschmieren Schaufenster von Metzgereien und bedrohen Menschen, die sich ihnen entgegenstellen und verachten selbst moderate Tierschützer.
Richard David Precht schreibt in seinem Buch "Tiere Denken": … diese Abgrenzung markiert die eigene Identität und hält das Selbstwertgefühl und die Gruppensolidarität zusammen. ….eine intellektuelle Einsicht, der man kompromisslos folg, oder die Lust daran, andere grundsätzlich schlechter zu finden als sich selbst.
Dies sind meiner Ansicht nach alles Merkmale, die man auch bei allen anderen Ideologien und Religionen findet. Man findet diese Mechanismen bei den Jungsozialisten, bei den Neonazis und bei allen extremen religiösen Bewegungen.
In der Natur heisst es fressen und gefressen werden. Die Grillen werden von Mäusen gefressen, die Mäuse von Schlange und die Schlangen werden vom Adler gefressen. Die Natur ist brutal.


Warum darf denn der Mensch nicht das Fleisch von Tieren essen? Tierschützer vertreten oft die Ansicht, dass der Unterschied zwischen den Tieren und den Menschen klein ist. Warum dürfen wir uns trotzdem nicht wie ein Glied in einer der Nahrungsketten verhalten?
Der Unterschied Mensch-Tier muss also doch so gross sein, dass für uns völlig andere Regeln gelten!
Wir haben eine Verantwortung den Tieren gegenüber.
Als ich geboren wurde gab es 2 1/2 Milliarden Menschen, jetzt 7 1/2 Milliarden. Tausende Tierarten sind vom Aussterben bedroht. Der Mensch hat sich hemmungslos auf Kosten der Tiere vermehrt. Und immer noch gibt es Menschen die sich gegen eine Förderung der freiwilligen Familienplanung auf der ganzen Welt wenden.
       Wir haben eine Verantwortung den Tieren gegenüber, deshalb muss das Artensterben so rasch als möglich gestoppt werden und wir müssen auch das Leiden bei der Nutztierhaltung stoppen.

Die Fläche, die einem einzelnen Huhn oder Schwein zugestanden wird, ist immer noch skandalös klein! Und viele Tierfabriken sind abstossend gross!
Die meisten Konsumenten würden kaum mehr Fleisch essen, wenn sie Tierfabriken mit den minimalen und gesetzlich erlaubten Standards besuchen würden.







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