Dieses Blog durchsuchen

Freitag, 15. Februar 2019

Der Tanz um das goldene Kalb


Sonderbare Beziehungsdramen spielen sich gegenwärtig in Europa ab. Die Ausgangslage in der Schweiz und in Grossbritannien ist zwar eine andere, doch zeigen sich erstaunliche Parallelen. In beiden Ländern stellen sich grosse Teile der Bevölkerung gegen einen neuen Deal mit der EU.
Für die EU hat das Durchsetzen ihrer Ideologie Priorität, wie es den EU-Bürgern geht ist zweitrangig.
Die EU ist ein Projekt von Gutmenschen, die keine Rücksicht auf Nichtmitglieder nehmen.
Die EU hat ein Demokratiedefizit!
Wie wäre das Resultat, wenn alle EU-Bürger in einer Abstimmung gefragt würden, ob sie sich die EU als Staatenbund oder als Bundesstaat wünschen?
Die EU hat schlechte Erfahrung mit der direkten Demokratie in Grossbritannien gemacht. Es wird sich in Brüssel die Meinung verfestigen, dass dem Stimmvolk nicht zu trauen ist.
Die Beziehung zwischen der EU und der direkten Demokratie ist voll von Irritationen.
Die Grundidee des Binnenmarktes stösst in ganz Europa auf breite Zustimmung. Aber die uneingeschränkte Personenfreizügigkeit entzweit Europa. Die Forderung der EU, nur nach ihren Spielregeln zu spielen, scheint für souveräne Nationen, die sich nicht fragen müssen, ob sie eine Mitschuld am Ausbruch der beiden Weltkriege haben, eine Zumutung zu sein.
Ländern, denen die Untrennbarkeit der vier europäischen Freiheiten nicht einleuchtet, wird mit dem Ausschluss aus dem Binnenmarkt gedroht.
Die EU tritt als Monopolist für den europäischen Binnenmarkt auf, zeigt dabei aber keine Spur von Gewissensbissen. Für mich wieder ein Beispiel dafür, dass Menschen, die dogmatisch eine "gute" Idee vertreten, viel Unheil anrichten.
Wenn Grossbritannien und die Schweiz sich dem Diktat der EU nicht fügen, müssen sie mit partiellem Ausschluss aus dem Binnenmarkt rechnen. Es kann sein, dass dann für einige Zeit der Wohlstand in beiden Ländern weniger rasch wächst. Beide Länder wissen nicht mit welchen "Strafmassnahmen" von Brüssel sie rechnen müssen, aber da auch der innereuropäische Handel von WTO Regeln bestimmt wird, werden die Auswirkungen kleiner sein, als von den EU-Anhängern behauptet wird. 
Ist es das höchste aller Ziele unseren Wohlstand zu optimieren?
Lohnt sich der Tanz ums goldene Kalb?
Gibt es nicht höhere Werte als die Höhe des Wirtschaftswachstums? Sollten die Politiker nicht dafür eintreten, dass die Bevölkerung nach eigenen Regeln leben kann und nicht fremdbestimmt wird?
     Langfristig wird aber auch der Wohlstand höher sein, wenn wir nicht mit starrem Blick das goldene Kalb fixieren.
Wollen wir uns die Planung des Berliner Flughafens, den starren französischen Zentralismus oder das italienische Chaos als Vorbild nehmen? Ist die Schweiz nicht die erfolgreichste europäische Nation?



Weitere Posts mit dem Label EU:
 08. Januar 2019   Die Rosinenpicker
13. Juni 2019   Direkte Demokratie
16. Oktober 2017   EU





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Zwei Elemente kennzeichnen alle Ideologien

  Die folgenden Ausführungen sind nicht leicht zu verstehen. Ich versuche, das Innenleben der Parteien zu sezieren. Wenn Sie nur leicht ve...