Im
Internet können Videoclips von Games gefunden werden, in denen man selbst als
Amokläufer dutzende von Personen niederschiessen kann.
Zum
Beispiel diese Anleitung zu einem Game:
https://www.youtube.com/watch?v=W9dhKky110k
(oder bei Google eingeben: youtube gta 50 headshots)
… shooting people on the head … all
you are doing here is driving around from place to place in the town finding
people on the street…you know… you are stopping, point your gun on the head,
then getting the head free shot… er schiesst, der Mann sackt zusammen … you
know… you drive around, you have not to leave the car, you can shoot him from
inside the car … er schiesst, der Mann fällt zu Boden … it may be easier
…
Man
kann auch Polizisten erschiessen, so viele Fussgänger wie möglich zu Matsch
fahren, in Grossaufnahmen mit einer grosskalibrigen Waffe auf den Bauch eines
Opfers schiessen, so dass die Gedärme herausspritzen …
Aber es gib Psychologen die in
«wissenschaftlichen» Studien zum Schluss kommen, dass «Violent video game
engagement is not associated with adolescents' aggressive behaviour» https://royalsocietypublishing.org/doi/10.1098/rsos.171474#d3e2748
Der
obenstehende Link führt zu einer oft zitierten Studie der University of Oxford.
Diese
Studie mag sich wissenschaftlich nennen, aber sie erfüllt nicht ansatzweise die
Anforderungen, die an naturwissenschaftliche oder medizinische Studien gestellt
werden.
Wahrscheinlich
ist es in diesem Bereich gar nicht möglich mit Menschen wissenschaftlich
korrekte Studien durchzuführen.
Für
Pharmazeutika braucht es randomisierte Placebo kontrollierte
Doppelblindstudien. Randomisiert war diese Studie nicht ansatzweise, denn es
wurden 1000 14- und 15-jährige Jugendliche gewählt, die sich selbst meldeten
und damit mit grosser Wahrscheinlichkeit schon stark von gewaltverherrlichenden
Games geprägt waren. Es fehlen 500 Jugendlich die bis anhin kaum Zugang zu
solchen Games hatten, die aber von Eltern schwerlich die Bewilligung erhalten
hätten, in diesem Versuch sich stundenlang gewaltverherrlichenden Videos
auszusetzen.
Die
Jugendlichen hatten sicher auch die Tendenz, die Fragen so zu beantworten, dass
sie weiterhin alle Games spielen dürfen, womit jede Wissenschaftlichkeit
verloren geht.
Es
braucht solche Studien auch gar nicht, denn der gesunde Menschenverstand sagt
doch jedem (ausser einigen Psychologen), dass gewalthaltige Spiele aggressive
Gedanken verstärken und die Empathiefähigkeit reduzieren.
Es
gibt eine gut organisierte und mächtige Game Industrie. Es ist naiv anzunehmen,
dass diese Organisationen nicht versuchen solche Untersuchungen zu finanzieren.
Die
Zigarettenindustrie finanzierte bis in die 80er Jahre Studien über die
(Un)schädlichkeit des Rauchens und finanzierte (verdeckt) Artikel, in denen die
Nichtraucher zu Toleranz gegenüber den Rauchern aufgefordert wurden. Und es
wirkte, denn niemand wollte intolerant sein.
Die
Gamer wollen sich die gewaltverherrlichenden Games nicht nehmen lassen und
wehren sich: «Und wenn man sieht wie viele X Millionen Menschen solche
Spiele spielen, dann müssten die Strassen der Welt täglich mit Leichen
gepflastert sein.
Ich
finde, dass man Spiele und Realität einfach unterscheiden und trennen muss».
Wenn
man über Aggressionen nachdenkt, kommt man fast unweigerlich auf die blutigen
Gladiatorenkämpfe der Römer.
Als
Kaiser Trajan seinen Triumph über die Daker feierte, sollen die «Spiele» 123
Tage gedauert haben. 10.000 Kämpfer und 11.000 exotische Tiere sorgten dafür,
dass sich der Boden des Kolosseums rot färbte.
Die
Massenabschlachtungen standen danach für die Vernichtung alle Feinde und die
Gladiatorenkämpfe für Tapferkeit und Todesmut der Legionen.
Rom
brauchte Legionäre mit einem grossen Aggressionspotenzial.
Die
Spiele dauerten meistens einen ganzen Tag, der sich in drei Teile gliederte. Am
Anfang standen Tierhetzen auf dem Programm. Das war eine ziemlich bunte Sache,
ging es doch darum, dem Publikum eine Vorstellung von der Welt zu geben, die
Rom beherrschte. Bei einem einzigen Spiel von Kaiser Nero sollen 400 Bären und
300 Löwen getötet worden sein.
Die
Massenabschlachtungen um die Mittagszeit, in der verurteilte Verbrecher und Kriegsgefangene
sich zu Hunderten umbrachten, standen für die Vernichtung aller Feinde, während
die Gladiatorenkämpfe zum Abend hin Tapferkeit und Todesmut der Römer und ihrer
Legionen repräsentierten.
War
einer von ihnen tot, war das Duell zu Ende. Wenn ein Gladiator verletzt am
Boden lag, kam die Entscheidung über Leben und Tod des Unterlegenen. „Töte ihn“
oder „begnadige ihn“ waren die Sprechchöre, mit denen die Zuschauer mit dem
Ausrichter der Spiele in einen regelrechten Dialog eintraten. Und der war wohl gut beraten, sich dem Urteil der Masse anzuschließen.
Bei
3D-Videospielen wird alles immer realistischer. Sie stellen immerhin noch nicht
die Wirklichkeit dar wie die Gladiatorenkämpfe der Römer. Die zuschauenden
Römer konnten «töte ihn» rufen aber sie konnten selbst nicht töten. Bei den
Games finde ich es unheimlich, dass man nicht zuschaut wie andere Menschen
getötet werden, nein man tötet virtuell aktiv, indem man abdrückt!
Sogar
Donald Trump ist gegen gewaltverherrlichende Games. Er
sagte:
“We must stop the glorification of
violence in our society. This includes the gruesome and grisly video games that
are now commonplace. It is too easy today for troubled youth to surround
themselves with a culture that celebrates violence. We must stop or substantially
reduce this, and it has to begin immediately. Cultural change is hard, but each
of us can choose to build a culture that celebrates the inherent worth and
dignity of every human life”.
Wenn
eine Frau sich in einen jungen Mann verliebt, der gewaltverherrlichende
Games spielt, muss sie sich nicht wundern, wenn sie später von ihrem Freund
oder Mann geschlagen wird.
Wer
in einer Gruppe lebt, welche Gewalt befürwortet, oder wer selbst Opfer von
Gewalt geworden ist, wird selbst eher aggressiv.
In
Kulturen, in denen die Blutrache zum Gewohnheitsrecht gehört, müssen alle gedemütigten
männlichen Mitglieder die Ehre wiedererlangen oder sie werden als minderwertig
ausgegrenzt.
Die
meisten Menschen möchten in einer friedlichen Kultur leben.
Wir
müssen uns dafür einsetzen, dass Gewalt und Aggressionen abgelehnt werden. Das
Dulden von aggressivem Verhalten – auch im alltäglichen Leben – muss
missbilligt werden.
Im
Strassenverkehr gibt es zu häufig aggressives Verhalten. Dichtes Auffahren und Drängeln
gehört zum Alltag im Strassenverkehr.
Beim
Autofahren ist man, geschützt von einer blechernen Karosserie, anonym unterwegs. Wenn man sich in anderen
Situationen nach vorne drängt, muss man sich in die Augen schauen. Wenn mir
jemand auf wenige Meter auffährt, denke ich: Ist der schwul, was will der von
mir? (Sorry, ich finde sonst Schwule sehr sympathisch).
40%
aller Unfälle sind Auffahrunfälle.
Einige
Autofahrer haben das Bedürfnis immer am Limit zu fahren. Wenn sie auf einen
Fahrer stossen, der mit einer vernünftigen Geschwindigkeit fahren möchte,
fahren sie eng auf, um zu zeigen, dass sie fähig sind schneller zu fahren.
Umfragen
ergaben: Acht von zehn Personen wissen aus eigener Erfahrung, was es heisst,
von anderen Verkehrsteilnehmern drangsaliert, eingeschüchtert und provoziert zu
werden.
Es
kommt eine Hektik in den Verkehr und für die Mehrheit der Fahrer geht
Lebensqualität verloren.
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